Lebenserwartung versus Lebensqualität?

Jeder muss seinen eigenen Verfall akzeptieren.
Jeder muss sein eigenes Ende akzeptieren.
Jeder muss erkennen, dass er ersetzbar ist.
Jede Lebensform muss akzeptieren, dass sie vergänglich ist.

Betrachtet man die letzten 30-50 Jahre und den Anstieg der Lebenserwartung in mitteleuropäischen Ländern, so könnte man – nicht weiter hinterfragt – zu der bloßen Anerkennung dieser Zunahme an individueller Lebenszeit kommen. Schaut man aber etwas näher hin, so offenbahrt sich, dass das Leben im hohen Alter gar nicht so sonnenumspielt ist bzw. sein muss, wie zunächst pauschal veranschlagt. (Siehe: „Altsein ist nichts für Weicheier.“ – glücklich der, der diesen Spruch für sich selbst noch mit einem Lächeln äußern kann.)

Betrachtet man nun parallel die Entwicklung der Pflegewirtschaft (Pflegedienste, Sanitätshäuser, Geriatrie, Seniorenheime usw.), so bestärkt es die Erkenntnis, dass eine pauschale Anbetung der Zunahme der Lebenserwartung nicht gleichzeitig auch den Bestand der Lebensqualität bedeutet.

Die zunehmende Anfälligkeit älterer Menschen für Krankheiten dokumentiert sich auch bei Covid-19 (ca 70% aller in der BRD mit Covid-19 in Verbindung gebrachten Todesfälle sind Personen im Alter über 80 Jahre).
Versteht man das Leben als ständigen Wettkampf der Lebensformen, so muss man zugestehen, dass das Virus im schwächelnden Organismus Mensch offensichtlich ein leichtes Opfer gefunden hat. Nur: Das Virus ist nicht schuld! Es ist nur eine stärkere Lebensform als der an seinem Lebensende befindliche, nun verfallende Mensch.

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