Reklame-Lexikon, Hinweise, Tipps
Aufkleber / Beschriftung / Schild
Aufkleber | einfarbige oder bedruckte selbstklebende Folie (oder auch SK-Papier); wird auf Trägerpapier oder Trägerfolie geliefert; einzeln, auf einem Nutzenbogen oder auf Rolle |
Beschriftung | Schrift(en) und/oder Grafiken, meist selbstklebend, für Schaufenster, Schilder, Kfz, Leuchtkästen, …; Fassaden-Beschriftung auch z.B. als Malerei (Verwendung von Negativ-Schablonen) oder plastische Buchstaben |
Schild | beschriftete Platte aus Kunststoff, Metall o.ä. (Firmen-, Bau-, Verkehrs-, Hinweis-, Warn-, … -Schild); Schildmaterialien |
Auflösung
in der Drucktechnik | physikalische Größe/Bezeichnung der Informationsdichte |
Einheit | meist in dpi (dot per inch – Punkte pro Zoll) |
Beispiel | Bei einem Wert von 25 dpi hat ein (Bild-)Punkt eine Ausdehnung von einem Millimeter. Wenn ein Bild in einer Ausdehnung 10 cm (das sind etwa 3,94 Zoll) abgebildet werden soll und eine Auflösung von 300 dpi gefordert ist, muss das Bild 3,94 mal 300 Punkte (=1182) haben. |
Übliche Werte | Offsetdruck: Farb- und Graustufenbilder 300 dpi, Strichgrafiken 600 dpi Zeitungsdruck: 180 … 220 dpi Plakate A1: ca 90 dpi Großflächen (Planen u.ä.): deutlich weniger – 6 dpi und weniger, siehe auch hier: Betrachtungsabstand |
Falsche Auflösungen | A. zu klein: Bilder werden unscharf abgebildet, „matschig“ A. zu groß: Datenmenge unnötig groß |
Richtige Auflösung – Faustregel | Ein Bild muss nicht unnötig hoch aufgelöst sein. Je nach Betrachtungsabstand steigen oder fallen die Anforderungen: 100 geteilt durch Betrachtungsabstand in Meter gleich ausreichende Auflösung in dpi Bsp: Ein Plakat A1 wird aus etwa 2 m Abstand gesehen (meist mehr). Das ergibt eine Auflösungsanforderung von 100:2=50 dpi! Richtig, mehr nicht. Der gedruckte Punkt wird dabei etwa einen halben Millimeter groß, oftmals noch interpoliert, sodass der Betrachter höchstens eine schwache Unschärfe wahrnimmt, wenn er näher heran tritt. Für ein Banner, das im Vorbeifahren aus 10 Meter Entfernung oder mehr gesehen wird, sind es nur noch 10 dpi! Aber: Kunstdruck/Bilderdruck: 30 cm Betrachtungsabstand ergeben 100 durch 0,3m = 333 dpi, bei 15 cm sind’s schon 666 dpi. Mehr als 300 dpi sind normalerweise selten notwendig (ausgenommen sog. Strichgrafiken), da wir dies ohne Sehhilfe nicht erkennen. Achtung: Es gilt hier immer die Auflösung im Druckformat. Eine 30×40-mm große Datei mit 1000 dpi hat bei einer Druckgröße von 30×40 cm nur noch 100 dpi. |
Beschnitt
bei Schild, Aufkleber | Produkte werden häufig größer produziert bzw. gedruckt als endgültig benötigt, um schlussendlich einen Endbeschnitt für saubere Kanten realisieren zu können. |
bei Drucksachen | Drucksachen werden im Stapel geschnitten. Da ein 100%ig genaues Schneiden auf der gewünschten Blattkante nicht möglich ist, wird auf größeren Bogen gedruckt, dieser dann nach dem Druck beschnitten, siehe auch „Anschnitt“. |
bei Broschüren | die zusammengetragenen Blätter einer Broschüre liegen im Stapel und werden nach der Bindung glatt geschnitten (Frontbeschnitt oder Dreiseitenbeschnitt), siehe auch HIER |
Datenformat
Bezeichnung für die Art der Speicherung elektronischer Daten. Das Suffix der Datei identifiziert eine Datei als diejenige, deren Daten in einer ihr spezifischen Art geschrieben sind. Beispiele: JPG, TIF, AI, EPS, PDF, MP3, … |
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Pixeldaten | Datei, deren Inhalt ein Bild beschreibt und Punkt für Punkt beschrieben ist. Dateien werden ohne Komprimierung schnell sehr groß. Dateien sind nur eingeschränkt groß darstellbar (Ausdrucke werden grob und unscharf). Bsp.: Eine rote rechteckige Fläche von 400 mal 500 Punkten enthält mindestens 20.000 Informationen. TIF, JPG, PNG, … |
Vektordaten | Datei, deren Inhalt durch Vektoren beschrieben ist. Dateien sind deutlich kleiner, bedürfen aber eines Rechenaufwandes beim Aus-/Wiedergeben und Ausgabegerät muss dazu in der Lage sein. Dateien sind beliebig groß/vergrößert ohne Qualitätsverlust darstellbar. In Vektordateien können Pixeldaten eingebunden sein, für diesen Teil gelten dann deren Eigenschaften. Bsp. der roten Fläche (Vektordaten, vereinfacht): Datei enthält Information über Breite und Höhe und die Information zur Füllfarbe Rot. (Fertig.) AI, EPS, DXF, WMF |
Datenkonvertierung | Umrechnen eines Datenformates in ein anderes. Datenkonvertierungen können auch innerhalb eines Datenformates notwendig werden, z.B. bezüglich des Farbraumes. Nicht alles lässt sich beliebig konvertieren. Jede Konvertierung bedeutet meist auch (ein Teil) Datenverlust. |
Datenübernahme druckfertiger Daten
Druckverfahren:
Digital- / Offset- / LFP- / Sieb- / Hoch-
verschmelzen durch technischen Fortschritt miteinander
(z.B. digitaler Offsetdruck)
Verfahren | + | – |
Offsetdruck | mit der Auflage stark sinkende Stückkosten | hohe Investitionskosten, eingeschränkte Bedruckstoffpalette |
Digitaldruck | vielfältige Formate, keine Druckvorkosten |
relativ hohe Stückkosten, die mit der Auflage wenig sinken |
LFP Large Format Printing (immer digital) |
sehr große Formate möglich (Rollen bis mehrere Meter Breite), vielfältige Bedruckstoffe |
relativ hohe Stückkosten, die mit der Auflage wenig sinken |
(Selbstklebe-)Folien
Anwendungs-Bereiche | – farbige Folien zur Beschriftung/Gestaltung, auch weiß, schwarz, transparent; glänzende oder matte Oberflächen – Dekorfolien zur Oberflächengestaltung (z.B. Möbel) – bedruckbare F. für Digitaldrucke bzw. Siebdruck – Spezialfolien: Sonnenschutz, Steinschlagschutz, Bruchschutz, Spiegel-F., Maskier-F., Wrapping-Cast für Fahrzeug-Vollverklebung – technische Folien, z.B. doppelseitig klebende, Übertragungs-F. – spez. Serien für Lichtwerbung bzw. flexible Untergründe (Planen) |
Licht-(un)durch-lässigkeit | opak – lichtundurchlässig/deckend Bis auf Spezialfolien sind die meisten Folien nicht 100%ig deckend. transluzent – zum Teil lichtdurchlässig (für Leuchtwerbung) transparent – durchsichtig (für Leuchtwerbung) |
Haltbarkeit | kurzfristig – einige Monate bis 3 Jahre langfristig – 7 Jahre und z.T. mehr bezieht sich vorrangig auf Haftungseigenschaften, Schrumpfverhalten und Farbbeständigkeit Die Farbbeständigkeit kann deutlich erhöht werden, wenn Schutzfolien zusätzlich zur Anwendung kommen (vor allem bei Digitaldrucken). |
Fertigungs-Prinzip | gewalzt – günstiger in Herstellung, höheres Schrumpfen gegossen – teurer, für langfristige Anwendungen verwendeter Kleber: permanent, ablösbar, stark/schwach klebend verwendeter Weichmacher: monomer / polymer |
Schrumpf-Verhalten | Jede SK-Folie schrumpft, gegossene F. weniger als gewalzte. Das Schrumpfen hat am beschrifteten Objekt (z.B. Kfz) oft zur Folge, dass die Kleberschicht am Rand der Folie hervortritt und dort deutliche Schmutzansammlungen entstehen. Sind Folien über Sicken gelegt, führt das Schrumpfverhalten der Folie zum Reißen, spätestens wenn die Weichmacher in ihrer Wirkung nachlassen; siehe Haltbarkeit der Folien. |
SK-Folien entfernen | Die meisten SF-Folien lassen sich wieder entfernen, jedoch unterschiedlich schwierig, je nach verwendeter Folie/Kleber und Alter der Folie. Meist funktioniert es so: 1) unter die Folie fassen (Messer, Spachtel) und langsam abziehen. Dabei verschiedene Abzieh-Anstellwinkel und -Tempi ausprobieren, sodass möglichst die Kleberschicht mit abgezogen wird. Ein Erwärmen die Folie (Fön o.ä.) kann das Abziehen erleichtern, – ausprobieren! 2) verbliebenen Kleber mit Kleberentferner anlösen und aufnehmen, ersatzweise auch mit Spiritus, Verdünnung, Azeton, Felgenreiniger o.ä.. Achtung: Auf Verträglichkeit des Untergrundes achten! Es gibt auch Folienradierer und chemische Entfernungssysteme, die im Do-it-yourself-Verfahren eher unpraktikabel sind. |
Schäden durch SK-Folien | Die meisten Schäden durch die Verwendung von SK-Folien entstehen am Untergrund, jedoch selten bei fachgerechter Anwendung. Lackierte Flächen: Sind diese nicht hinreichend lange ausgehärtet (mehrerer Tage bis Wochen), kann es zu irreversiblen Verbindungen zwischen Folie und Lack kommen. Ist der Lack vor der Beschriftung brüchig oder wenig gut haftend, kann es zu Kondensation unter Folie bzw Lack kommen. Rostgefahr! Die meisten Folien schützen nicht zuverlässig vor Rost an Stellen beschädigten Lackes. Spezialfall Magnetfolie: Magnetfolien sind heute rostsicher. ABER: Magnetfolien rutschen am Kfz geringfügig und können zusammen mit zwischen MF und Lack liegendem Schmutz wie Sandpapier wirken. Der Lack wird stumpf, ggf kann ein Rosten provoziert werden, wenn der Lack Eisenpartikel enthält. Die MF selbst ist meist nicht der Übeltäter. Kein Schaden im eigentlichen Sinne ist es, wenn an den Stellen der entfernten SKF der glatte Untergrund wieder zum Vorschein kommt, drumherum der Lack aber schon matt geworden ist. Da hilft nur polieren oder etwas neues darüber kleben. |
Montage
Selbstklebende Schriften mit Übertragungstape
Aufkleber, geschlossene Flächen und Kleberschicht
Aufkleber für große Flächen
Selbstklebefolie große Flächen nass verlegen (z.B. Glasdekorfolie)
Textilbeschriftung
Flex / Flock / bedruckter Transfer / Sublimation / Siebdruck
Bei werbeC kein Sublimations- oder Siebdruck. Den anderen Verfahren ist gemein, dass das Motiv aus einer speziellen (einfarbigen) Folie geschnitten wird und die Folie durch ein Heißpressverfahren auf das Textil übertragen wird. Besondere Folien können vor dem Schnitt bedruckt werden, sodass auch vollfarbige Textildrucke möglich sind. Machbarkeits-Einschränkungen ergeben sich vor allem aus den Eigenschaften der Textilien (nicht alles lässt sich bedrucken, störende Reißverschlüsse, Futter, …).
Haltbarkeit / Waschtemperatur: Meist hält die Beschriftung mehr aus als die empfohlene Waschtemperatur, allerdings sollten beschriftete Textilien grundsätzlich „von links“ und ohne Weichspüler gewaschen werden.